Mit dem Rad, Kamerad, geht's hinaus...
Mit großer Vorfreude haben wir unsere Jubiläums-Radtour durch die Samtgemeinde Nord-Elm am 7. Mai angetreten. Zehn unerschrockene Schützenschwesterchen,-schwestern und -brüder machten sich auf den Weg, um die Gemeinde wiederum zu"erfahren" und ihr Heimatverständnis aufzufrischen.
Petrus hatte anscheinend einen schweren Kater, denn er war zum Auftakt wohl noch sehr verschlafen und begrüßte uns mit grauem Himmel und recht frischem Wind. Doch nach dem Motto: "Wo ein Wille, da ein Weg" machten wir uns auf unseren Weg.
Dieser begann an der Burgklause in Warberg und führte uns zuerst über Kißleberfeld zum
Südschacht. Dort wählten wir den Weg entlang am Rand des Eitz bis zum Wachtberg in Wolsdorf. An erhobener Stelle erfreute uns ein erhabener Blick über die Samtgemeinde und damit auch über unsere weitere Strecke. Über den Wolsdorfer Bahnhof fuhren wir zum Nordschacht und von dort zielgerichtet zu unserem ersten großen Stopp, zur St.-Johannis-Kirche in Süpplingenburg. Nachdem wir uns etwas verpflegt hatten (vielen Dank an BirgitH.), freuten wir uns auf eine Führung durch die Kirche. Wir danken dafür der Kirchengemeinde Süpplingen-Süpplingenburg und dabei insbesondere Frau Schnelle, die uns herzlich empfangen und uns die Geschichte der Kirche als Zentrum der ehemaligen Burg und damit Kaiser Lothar III. von Süpplingenburg näher brachte.Dieser wählte seine Stammkirche ursprünglich als Grablege, wurde aber dann nachdem er Kaiser wurde ,im Dom von Königslutter begraben, welcher seinemStatus als Kaiser eher angemessen war. Aus Sicht von uns Warbergern, war auch noch ein anderes Detail von besonderem Interesse: Das dortige Taufbecken -ursprünglich in der nicht mehr existenten Peterskirche stehend - wurde von einem Warberger Edelherren gespendet, was sich auch im heute noch zu sehende Wappen am Becken zeigt. Alle Informationen hier aufzuführen würde zu weit führen, jedem Interessierten sei empfohlen, sich selbst auf den Weg nach Süpplingenburg zu machen und sich diese Kirche mit ihrer - besonders auch für unsere Gemeinde interessanten -Geschichte anzuschauen.
Von lang zurückliegender Geschichte ergriffen, nahmen wir unseren Weg wieder auf. Petrus musste wirklich schwer gezecht haben, denn er legte noch eine Schippe kühlen Windes auf. Wir ließen uns unsere gute Stimmung dadurch nicht vermiesen und fuhren entlang der Schunter nach Süpplingen. Dort sind wir entlang des Würstchenweges (dessen Name zur allgemeinen Erheiterung beitrug) gefahren.
Exotisches Getier zwang uns (im besten Sinne) zu einem ungeplanten Stopp... Wir hatten die Alpakas des Alpakaland Nord-Elm entdeckt. Als sehr reservierte Tiere prüften sie uns und unsere Drahtesel mit - auch im besten Sinne gemeint - hochnäsigen Blick.
Dieses kurze Intermezzo beflügelte uns weiter auf unserer Fahrt. Wir nahmen Frellstedt um dann in Räbke bei der Mühle Liesebach den nächsten, geplanten Stopp einzulegen. Wir wurden herzlich von Klaus und Christian empfange, die uns zuerst mit einer Erfrischung versorgten. Anschließend erfuhren wir am Beispiel der Mühle Liesebach von der Mühlengeschichte Räbkes. Als letzte der ehemals acht Räbker Mühlen, welche alle die Kraft der Schunter nutzten, steht sie heute als Beispiel für die Mühlentradition an der Schunter. Über den Weizen hinaus, waren auch Papier und Senf Produkte, die in Räbke verarbeitet, bzw. hergestellt wurden. Viele Bäcker der Region und darüber hinaus bezogen ihr Mehl noch fast bis in die Fünfziger Jahre des 20ten Jahrhunderts aus Räbke. In der heutigen Zeit ist es ehr interessant, dass die Mühle Liesebach mittlerweile Strom produziert. Auch hier lassen sich alle Informationen nur schwer an dieser Stelle zusammenfassen. Ein Besuch lohnt sich dort in jedem Falle und ist von den Verantwortlichen auch gerne gesehen.
Nun stand unsere letzte Etappe an. Wir freuten uns auf Bratwurst und Krakauer in der Burgklause, wo wir einige Stunden zuvor gestartet waren. Passend dazu (und zum zuvor erwähnten Würstchenweg) machten wir uns auf den "Mostrichtweg" (der seinem Namen einer ehemaligen Senfmühle verdankt).
Letztlich fand uns dann doch noch das Schicksal in der Form, dass bei Mia's Fahrrad ein Pedal eigene Wege gehen wollte. Dieses Problem stellte aber keine große Schwierigkeit mehr da. Ihr Fahrrad wurde im Nachgang einfach per Automobil eingepackt.
Einzig führte es dazu, dass wir etwas verzögert in der Burgklause eintrafen. Das war grundsätzlich aber auch kein Problem. Dietlind und Eckhardt von der Burgklause wussten das zu meistern, eine Wurst braucht ja auch ihre Zeit...
So konnte sich jeder ohne Wartezeit stärken und den Abschluss unserer Tour genießen. Über die Wurst hinaus freuten wir uns über Flammkuchen und Torten verschiedenster Couleur, wobei der Flüssigkeitshaushalt auch nicht zu kurz kam.
Sehr zur allgemeinen Freude fanden sich zusätzlich auch Schützenbrüder und -schwestern ein, denen es nicht möglich war, per Rad teilzunehmen. Wir wissen dieses sehr zu schätzen! Gemeinsam haben wir diesen schönen und ereignisreichen Tag im Abend ausklingen lassen. Wir freuen uns über die neu gewonnen Erinnerungen und auf die zukünftigen Zusammenkünfte in diesem Geiste!
Besonders hervorzuheben sind unsere beiden Schützenschwesterchen Charlotte und Mia. Ohne Murren haben sie gemeinsam mit uns Erwachsenen diese Tour über 30km mit großem Eifer und Elan mitgemacht. Zusätzlich gilt - neben den zuvor Erwähnten - auch unserem Schützenmajor Andi, der die erste Planung bzgl. Kirche und Mühle initiiert hat, unser Dank.
Alles in Allem schließe ich mit einem einfachen "Danke!" an alle Teilnehmende und Involvierten und hoffe auf eine Wiederholung in den nächsten Jahren.
Euer Dennis